In dem Alter stirbt doch keiner!

Umgang mit Tod und Trauer im Schulalltag
Lilo Filmverlag, Deutschland, 2012

In dem Alter stirbt doch keiner!

„Wir haben Angst davor.
Wir haben Angst davor, diese Dinge auszusprechen.
Aber es ist passiert.
Da ist der Tod und der Tod muss als Tod benannt werden.“
(Hanne Shah)

An großen Schulen vergeht erfahrungsgemäß kaum ein Jahr ohne einen Todesfall, und an nahezu allen Schulen gibt es einzelne Menschen, die um einen nahen Angehörigen trauern. Insbesondere wenn der Tod durch Unfall oder Gewalteinwirkung eintritt und Schüler oder Lehrer zu Augenzeugen werden, können sie traumatisiert werden. Dann bedürfen sie besonderer Unterstützung.

Wie kann die Schulfamilie mit diesen Herausforderungen umgehen? Was kann die Schulleitung, was können einzelne Lehrer dazu beitragen?
Wo können sie Hilfe anfordern, damit der Umgang mit Sterben, mit Trauer und mit traumatischer Belastung an ihrer Schule angemessen gestaltet werden kann?
Wo sind Pflichten, wo Möglichkeiten, wo aber auch Grenzen kollektiver und individueller Trauma- und Trauerbewältigung im schulischen Umfeld?

DVD 1: Umgang mit Tod und Trauer im Schulalltag



Lehrer, Schüler und Eltern, die selbst Tod und traumatische Situationen im schulischen Umfeld erlebt haben, sprechen über ihre eigene Hilflosigkeit, ihre Ängste und die Reaktionen ihrer Umgebung. Sie erzählen, welche Unterstützung sie gebraucht hätten und welche sie bekommen haben. Auf diese Weise gewähren sie Einblick in ihre persönliche Wahrnehmung und helfen dem Zuschauer, Reaktionen von Trauernden besser zu verstehen.

Zwei Psychologen, ein Schulseelsorger und eine Fachberaterin für Psychotraumatologie gehen auf die Aussagen der Betroffenen ein und stellen sie in einen größeren Zusammenhang. Der Film begleitet auch eine Gruppe von Lehrern bei einer Fortbildung. Die Diskussionen, die dort geführt werden, eröffnen einen Raum für weitere Reflexionen und zeigen am Verhalten der Teilnehmer die Vielfalt an Reaktionen, die die Konfrontation mit dem Tod auslöst.

Speziell aufbereitete Filmmodule mit Interviews einzelner Lehrkräfte und Schülerinnen bieten eine Grundlage für Diskussionen im Kollegium und in Schulungen.

DVD 2: Krisenmanagement am Beispiel eines Schulbusunfalls



Kurz vor Unterrichtsbeginn erreichen erste Gerüchte die Schule, dass ein Schulbus verunglückt sei – verlässliche Informationen durch die Polizei liegen noch nicht vor. Wie soll die Schule reagieren? Muss sie überhaupt reagieren oder sollte sie lieber noch abwarten, um niemanden unnötig zu beunruhigen?
Viele weitere Entscheidungen folgen, von denen abhängt, ob die „Chaosphase“ der ersten Stunden gut überwunden wird oder ob die Schule ihre Handlungsfähigkeit über einen längeren Zeitraum einbüßt.

Das Szenario wurde in enger Zusammenarbeit mit Experten entwickelt, die ihre langjährige Erfahrung im schulischen Krisenmanagement und der psychosozialen Notfallversorgung einbringen. Sie begleiten den Zuschauer, hinterfragen das Verhalten der handelnden Personen, weisen auf Alternativen hin und sprechen Empfehlungen aus.

Eine speziell aufbereitete Fassung des Films dient als Grundlage für die Gruppenarbeit in Schulungen und eignet sich für das Training eines Krisenteams. Die Zuschauer können in der Auseinandersetzung mit dem beispielhaften Szenario die an ihrer Schule tatsächlich gegebenen Bedingungen berücksichtigen.

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Die umfangreiche Produktion bietet den Pädagogen eine fundierte Einführung in die Frage, wie sie sich auf einen akuten Fall vorbereiten können. Für diejenigen, die sich bereits mit dem Thema auseinandergesetzt haben, ermöglicht sie die Auffrischung und Vertiefung ihrer bisherigen Kenntnisse.


Produktion: Bussmann und Frank GbR
Regie: Károly Koller, Stefan Frank
Herausgeber: Saba Bussmann und Stefan Frank im
Lilo Filmverlag, Deutschland, 2012